„HEY DU, hast du vielleicht zu viele Setzlinge und würdest diese gerne in eine andere Pflanze eintauschen?“, lautet die Einleitung auf dem Infoblatt am neuen Pflanzentauschregal, das seit ein paar Tagen auf dem Lintorfer Dorfplatz seinen Platz gefunden hat.
Was steckt hinter dem Projekt?
Angefangen hatte die Idee bereits im Jahr 2020. Die Gruppe BENE (Bad Essen nachhaltig entwickeln) wollte mehr Farbe und gleichzeitig Essbares in die 17 Ortschaften der Gemeinde Bad Essen bringen. Resultat war das Aufstellen mehrerer Pflanzbeete in verschiedenen Ortschaften der Gemeinde unter dem Motto „Wir pflanzen – Ihr erntet. Dadurch konnte in erster Linie der Gedanke der Gesundheitsförderung und Selbstversorgung wiederbelebt werden. Das Pilotprojekt beinhaltete seinerzeit drei kleine Installationen mit Salaten und Kräutern, die nach einer entsprechen Wachstumszeit kostenlos von Jederfrau und Jedermann geerntet werden konnten. Die Standorte mit den Jungpflanzen und Aussaaten waren vor dem Geschäft von Gerd Makoschey an der Lindenstraße, vor der Tourist-Info und auf dem Kirchplatz in Höhe des ‚Kleinen Hauses‘ in der Ortschaft Bad Essen zu finden. Gebaut wurden die Stellagen ausschließlich mit Rest- und Abfallmaterialien: Palletten, Armierungseisen, alte Regalständer und Bretter fanden so eine sinnvolle Wiederverwertung. Das gesamte Projekt wurde im Oktober 2021 mit einem Klimaschutzpreis belohnt.
Diese erste Projektidee hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Man stellte fest, dass es durchaus viele Menschen in der Gemeinde Bad Essen gibt, die den Gedanken der Selbstversorgung bereits umsetzen. Sei es mit eigenen Gemüse-, Kräuter oder Hochbeet. Doch oftmals bleiben durch eigene Anzucht viele Jungpflanzen übrig und man findet keine eigene Verwendung mehr. „Zu schade zum Wegwerfen“, dachte sich Ortsbürgermeisterin Silke Depker. „Warum nicht verschenken oder tauschen – ähnlich wie bei einem Bücherschrank. War da doch noch eines der Pflanzbeete übrig, welches seinerzeit von Eckhard Eilers, Mitinitiator von BENE, gebaut wurde und für den Lintorfer Dorfplatz gedacht war.“





„Eine tolle und nachhaltige Idee!“, fand auch Jobst Berensmeyer, Vorsitzender des Förderverein Lintorf e.V, welcher sich um die Pflege des Dorfplatzes kümmert. So wurde mit seiner Hilfe kurzum das Pflanzbeet umfunktioniert zu einem Pflanzentauschregal. Zu finden ist es übrigens am westlichen Eingang und die ersten Pflänzchen warten bereits auf neue Besitzer.
Wie funktioniert das Pflanzentauschregel?
- Das Pflanztauschregal sieht sich als eine Art „Selbstbedienungsladen“
- Jeder kann überzählige Pflänzchen dort abstellen und auch gerne welche mitnehmen
- Die Tausch-Pflanzen sollten unbedingt getopft sein, damit sie den Transport und das Auspflanzen ins eigene Beet sicher überleben
- Sinnvoll ist eine Kennzeichnung, um welche Pflanze es sich handelt
Warum überhaupt?
Regional angebautes und saisonal verfügbares Obst und Gemüse hat eine gute Ökobilanz, weil es ohne energieintensive Lagerung und ohne lange Transportwege zum Verbraucher auskommt. Obst und Gemüse aus eigener Ernte erfüllen diese Kriterien von Grund auf und lassen den eigenen ökologischen Fußabdruck noch kleiner werden. Die Pflanzen bieten eine bunte Mischung aus Gemüsen, Salaten und Kräutern und zeigen welche Arten in den verschiedenen Jahreszeiten Saison haben.
Viel Spaß beim Entdecken und Tauschen!